Die Sammlung geht auf die Privatsammlung Albert Pick zurück, der in den 1930er Jahren anfing, Banknoten und Notgeld zu sammeln. Er brachte seine Sammlung 1964 in die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank ein und baute sie bis zu seiner Pensionierung 1985 kontinuierlich aus. Auch nach dem Ausscheiden Picks wurde die Sammlung weiter gepflegt bis heute.
Die Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung dokumentiert die Entwicklung des Papiergeldes von ihren Anfängen bis heute. Sie beginnt mit chinesischen Scheinen der Ming-Zeit aus dem 14. Jahrhundert und geht bis zu den heute emittierten Banknoten weltweit. Die Bestände gliedern sich dabei in drei Teile.
Den ersten Teil bildet das sogenannte „Weltpapiergeld“. Damit sind die regulären Ausgaben von Staaten, Regierungen und konzessionierten Notenbanken gemeint. In Europa beginnt es mit den ersten Banknotenausgaben in Schweden und England im 17. Jahrhundert. Die Schwedische Reichsbank und die Bank of England sind noch heute aktiv und zählen damit zu den ältesten Notenbanken der Welt. In Nordamerika geben die Kolonien das erste Papiergeld aus, in Japan emittieren Fürsten und Kaufleute die sog. Hansatsu.
Zahlreiche Spezialsammlungen sind im Laufe der Zeit integriert worden. So enthalten die Bestände Teile der Sammlung des Königs Faruk I. von Ägypten (1920-1965). Auch die äußerst seltenen Geldscheine der Niederländischen Ostindien-Kompagnie sind vorhanden. Weitere wertvolle Exemplare sind die Rabaul-Noten aus Deutsch-Neuguinea.
Einen zweiten Teil bildet das Notgeld, ein Ersatzgeld, das in wirtschaftlichen Krisenzeiten ausgegeben wird. In Europa betrifft dies vor allem die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie die Zwischen- und Nachkriegszeit. Besonders umfangreich sind die Bestände des deutschen, österreichischen, niederländischen und russischen Notgeldes.
Die pbb Deutsche Pfandbriefbank hat im Dezember 2013 die bedeutende Spezialsammlung Württembergischen Papiergelds als Dauerleihgabe an die Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung übergeben. Diese Sammlung umfasst rund 8000 Geldscheine aus allen Perioden der Württembergischen Geldgeschichte. Sie geht zurück auf die in vierzigjähriger Tätigkeit zusammengetragene Privatsammlung von Klaus Karau, der sie im Jahr 2000 an die Württembergische Hypothekenbank, ein Vorgängerinstitut der pbb Deutsche Pfandbriefbank, verkaufte und seitdem betreute.
Der dritte Teil umfasst Spezialsammlungen, wie Briefmarken-Geld, Regio-Geld oder Höllengeld, ein Fantasiegeld, das in China den Verstorbenen mit ins Jenseits gegeben wird. Zudem werden auch Geldscheine verwahrt, die aus einem anderen Material als Papier bestehen wie etwa Leder, Holz oder Stoff.