Die Stadt Augsburg in Schwaben gab während des Ersten Weltkriegs ein erstes Notgeld aus. Diese Gutscheine über ½ Mark von 1917 wurden von der Druckerei J. P. Himmer gedruckt. Johann Peter Himmer (1801-1867) baute die Druckerei samt Verlag in Augsburg auf. Das Familienunternehmen stellte zwischen 1917 und 1920 für zahlreiche bayerische Städte Notgeld her. Auf die einfach gestaltete Ausgabe von 1917 folgten weitere Kleingeldausgaben zwischen 1918 und 1920. Sie zeigen das Wappen der Stadt und verschiedene Sehenswürdigkeiten, so das Augsburger Rathaus, eines der bedeutendsten Profanbauten der Renaissancearchitektur nördlich der Alpen. Das Rathaus bildet zusammen mit dem ebenfalls dargestellten Perlachturm das Wahrzeichen der Stadt.
Neben der Stadt emittierten zahlreiche Unternehmen Kleingeldscheine zwischen 1916 und 1920. So gab die Druckerei J. P. Himmer für ihre Angestellten 1916 Gutscheine zu 5, 10, 25 und 50 Pfennig aus. Über 20 weitere Ausgabestellen sind bekannt, unter ihnen vor allem kleine Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Bäckereien oder Milchhandlungen, aber auch so große Unternehmen wie MAN. Die Stadt ließ 1922 einen 1.000 Mark-Schein herstellen, der aber nicht ausgegeben wurde. Im Jahr 1923 folgten weitere Notgeldausgaben, darunter auch wertbeständiges Notgeld. Zudem gab es auch Gutscheine der Stadt- und Handelskammer sowie einzelner Unternehmen.
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