Die Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung ist seit 2017 in bavarikon vertreten, einem Portal zu Kunst, Kultur und Landeskunde des Freistaats Bayern. An dem Portal sind 78 bayerische Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen beteiligt, die ihre Kunst- und Kulturschätze digital präsentieren: Das Spektrum reicht von Handschriften, Urkunden, Archivalien und archäologischen Funden über Münzen, Gemälde und Fotografien bis zur bildenden Kunst und Volkskultur. Ausgewählte Exponate werden dabei als 3D-Modelle angeboten. bavarikon ist eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Digitales. Die Bayerische Staatsbibliothek ist mit der technischen Umsetzung und der Projektleitung betraut.

In bavarikon werden ausgewählte Bestände der Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung präsentiert. In einem ersten Teil wird das Papiergeld Bayerns dargestellt. Es beginnt mit den Ausgaben der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank, die von 1835 bis 1875 das Notenbankprivileg inne hatte. Zudem wird das bayerische Staatspapiergeld von 1866 gezeigt, das auf dem Hintergrund der Kriegsfinanzierung ausgegeben wurde. Das Papiergeld Bayerns beinhaltet weiterhin die Banknoten der 1875 gegründeten Bayerischen Notenbank. Sie emittierte bis 1935 Banknoten, die gleichberechtigt mit den Reichsbanknoten umliefen. Den umfangreichsten Bestand bildet das bayerische Notgeld mit seiner heimatgeschichtlichen und kulturell wichtigen Bedeutung. Neben den überregionalen Ausgaben werden in bavarikon für alle vorhandenen Orte repräsentative Ausgaben bereitgestellt.

Zusätzlich zum Papiergeld Bayerns werden in einem zweiten Thema historisch bedeutsame Geldscheine aus aller Welt präsentiert. Sie dokumentieren die Anfänge und die Weiterentwicklung des Papiergeldes. Dabei handelt es sich zum Teil um sehr seltene Stücke, die nur noch in wenigen Exemplaren vorhanden sind.

Als drittes Projekt wird das Papiergeld Europas digitalisiert und wissenschaftlich aufbereitet. Europäische Banknoten zeigen in ihrer Vielfalt die Entwicklung vom Papiergeld als Zahlungsversprechen hin zur Banknote als gesetzlichem Zahlungsmittel. Die europäischen Serien spiegeln die jeweilige nationale Wirtschafts-, Währungs- und Kulturgeschichte wider.

KENOM

Für die Durchführung dieses Projekts nutzt die Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung die numismatische Datenbank KENOM. Unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurde seit November 2012 eine Datenbank zur Sammlung und Erschließung von Münzen, Medaillen, Banknoten und Notgeld entwickelt und aufgebaut. KENOM bietet numismatischen Sammlungen und Museen ein Online-System zur Erschließung, Erfassung und Digitalisierung ihrer Bestände. Für alle Interessierte werden diese Daten in einem virtuellen Münzkabinett zugänglich gemacht.